Image for Dein Spiel, Dein Reel
Dein Spiel, Dein Reel
13. Jun 2019 | Filmmakers Blog
“Wie Du mit ein paar kleinen Kniffen Dein Reel für die Besetzungsarbeit der CasterInnen optimierst.” Filmmakers

Das Wichtigste in Deinem Showreel bist natürlich Du. Wenn CasterInnen auf Dein Demo klicken, sind sie in der Regel schon von Deinem Look überzeugt und haben nach SchauspielerInnen gesucht, deren Eigenschaften und Fähigkeiten Du erfüllst. Nun möchte der Caster wissen, wie Du im Bewegtbild aussiehst, wie sich Deine Stimme anhört, wie Deine Ausstrahlung vor der Kamera ist und natürlich, wie Du spielst.

Um den CasterInnen, die manchmal hunderte Reels am Tag anschauen, entgegen zu kommen, können ein paar kleine Kniffe helfen, mit der richtigen Gestaltung Deines Showreels die Entscheidung zu Deinen Gunsten zu beeinflussen.

Kapitelaufteilung
Damit auf einen Blick klar ist, aus welchen Projekten Du Spielszenen anbietest und damit diese gezielt angeklickt werden können, ist es für den Castingprozess am besten, wenn Du Dein Reel in Kapitel aufteilst. Für den Caster sind dabei Infos wie Projekttitel und Jahr relevant, um die Szene in einen Kontext einordnen zu können. Einen ganzen Beitrag zum Thema „Kapitelaufteilung im Reel“, findest Du hier.

Die besten Szenen aus einem Projekt auswählen
Ein Kapitel umfasst in der Regel ein Projekt. Dabei kannst Du Dich auf Deine stärkste Szene aus dem Film oder der Serienfolge beschränken oder auch mehrere Szenen zusammen schneiden. Es ist nicht nötig, dass Du jede Sekunde, die Du auf der Leinwand warst, in das Kapitel packst. Hier ist weniger manchmal mehr.

Aussagekräftiges Vorschaubild
Manchmal ist das automatisch generierte Kapitelvorschaubild nicht aussagekräftig oder sogar irreführend, zum Beispiel wenn ein anderer Schauspielkollege aus der Szene eingefangen wurde. Wähle das Kapitelvorschaubild darum so, dass Du darauf zu erkennen bist. Toll ist es auch, wenn das Bild zudem etwas von der Stimmung der Szene transportiert, beispielsweise Deinen Look oder das primäre Gefühl, dem Du in der Szene Ausdruck verleihst. Denn so kann der Caster gezielt die Kapitel auswählen, die der Rolle am nächsten kommen, die er gerade selbst zu besetzen hat.

Mit dem besten und/oder aktuellsten Projekt beginnen
Auch wenn die CasterInnen dank der Kapitelansicht eine Auswahl treffen können, meist beginnt man doch mit dem Anfang. Darum sollte Deine erste Szene Deine beste und/oder aktuellste Szene sein. Perfekt wäre natürlich, wenn Deine aktuellste auch Deine aussagekräftigste Szene ist. Das ist jedoch leider nicht immer der Fall: Vielleicht zeigt Deine zwei Jahre alte Szene aus einem Film, in dem Du die Hauptrolle hattest, viel mehr von Deinem Können, als Dein neuestes Material, in dem Du eine kleine Rolle gespielt hast. Dann würden die meisten wohl dazu raten, mit der Szene zu beginnen, in der Du richtig was zeigen kannst und die neue Szene erst dahinter zu platzieren. Ist die Hauptrolle jedoch 10 Jahre her, solltest Du hingegen der aktuellen Sequenz den Vorzug geben.

Du solltest gut zu sehen und zu hören sein
Eigentlich klar, aber leider immer noch ein oft gesehener Fehler: Gerade selbst gedrehtes Material ist oft qualitativ schwierig. Auch wenn es grundsätzlich kein Problem ist, das schauspielerische Talent mit selbst inszenierten Castingszenen unter Beweis zu stellen, sofern im Moment kein aktuelles und aussagekräftiges Material aus Film und Fernsehen zur Verfügung steht, sollte man doch immer darauf achten, dass Licht und Ton gut gemacht sind und Du von Anfang an gut zu sehen und zu hören bist.

Die Szene sollte mit Dir beginnen
Achte darauf, dass beispielsweise eine Streitszene nicht mit Deiner Schauspielkollegin oder Deinem Schauspielkollegen beginnt. Es ist Dein Showreel und der Caster sieht es sich an, um Dein Spiel zu bewerten. Auch wenn ggf. Kontext verloren geht, der für die Filmhandlung relevant wäre, sofern irgend möglich steige mit Dir selbst in die Szene ein.

Deine Showreel Szenen sollten Dir gehören
Auch im Rest der Szene solltest Du darauf achten, dass die Szene Dir gehört. Das ist natürlich nicht immer möglich, abhängig davon, welche Rolle Du gespielt hast. Aber wenn Du die Wahl zwischen verschiedenen Szenen aus einem Projekt hast, solltest Du diejenige wählen, in der Du die beste Figur machst. Ausnahmen hierzu bilden vielleicht nur diejenigen Projekte, in denen Du mit einem prominenten Kollegen zusammen gespielt hast. In dem Fall zeigt die Szene, dass Du auf der „großen Bühne“ mithalten kannst, auch wenn der Fokus vielleicht auf der/dem Kollegen/in liegt.

Schnell zur Sache kommen
Lange Intros, kunstvolle Pausen, stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen, alles schön und gut in einem Film. Deine Showreelszene sollte nicht so beginnen, denn die CasterInnen wollen schnell sehen, worum es in der Szene geht und welche Rolle Du spielst. Darum verschwende keine kostbaren Sekunden, sondern starte sofort mit Deinem Spiel, denn darum geht es schließlich.